„Kann der Rat überhaupt die Bürgschaft ablehnen?“
Die Ratsmitglieder sind dem Wohl der Bürger unserer Stadt verpflichtet. Krankenhäuser gehören zur Dasein-Fürsorge. Und die Aussagen der beiden Krankenhausleitungen könnten eindeutiger nicht sein. Es sind fast schon keine Aussagen mehr, es ähnelt schon eher einer Drohung. Zusammengefasst: Die Fusion den beiden Häuser ist die einzige Überlebenschance für eine stabile ortsnahe Krankenhausversorgung. Das katholische Krankenhaus hat alle Finanzmittel aufgebraucht, die Spardosen sind leer wie ausgetrunkene Getränkedosen. Die Reserven des eigentlichen Trägers sind unerreichbar weit weg. Der Rat wird gebeten, eine Bürgschaft zu übernehmen. Die Freiwilligkeit ist dahin, wird die Bürgschaft abgelehnt, folgt mit heutiger hoher Einschätzung die Insolvenz, die Fusion ist gescheitert. Klinikaufkäufer reisen durchs Land. Den Rest wollen wir nicht beschreiben.
Die Schieflast des einen Krankenhauses in Lippstadt ist bekanntlich kein Einzelfall. Die Mehrheit der Krankenhäuser hängt am Notfalltropf. Was uns, die BG und offensichtlich auch viele der anderen Parteien enorm stört, ist die Zähigkeit der Informationszurückhaltung durch die Vertreter des Dreifaltigkeit-Hospitals. Es sollten Listen nachgereicht werden, die bis heute nicht eingetroffen sind. Fragen, die schon lange gestellt waren, werden jetzt mühselig schleppend beantwortet. Versicherungen sollen zahlen, warum gibt es keine, wie sonst üblich, Abschlagszahlungen (nicht nur Kleinstgrößen)?
Gehen wir mal von dem Fall aus, die Bürgschaft würde in Anspruch genommen. Sehr ärgerlich, aber wir würden zumindest dafür ein Gesamtkrankenhaus bekommen.
Wir haben also gar keine wirklich tragfähige Ablehnungsmöglichkeit der Bürgschaft! Sonst stirbt die Fusion im wahrsten Sinne des Wortes.
Kommt die Fusion, dann muss aber die jetzige und zukünftige Zusammen- und Öffentlichkeitsarbeit des Dreifaltigkeit-Hospitals klar positiv verändert werden! Im Augenblick ist sie sehr belastet.
Wir wollen eine positive Fusion, keine neue Baustelle, deren Akteure sich womöglich noch über die passende Namensgebung uneinig sind…
gez.
Hans-Dieter Marche